Warum Frauen häufiger an Alzheimer erkranken

Portrait Anke Sinnigen

Eine neue Studie belegt, dass Frauen anfälliger für Alzheimer sind, der häufigsten Demenz-Erkrankung. Forscher der chinesischen Changchun Universität identifizierten ein bestimmtes mutiertes Protein, das um ein Vielfaches mehr bei Frauen als bei Männern vorhanden war. Vor den Wechseljahren bewahrt Östrogen das Protein offenbar vor einer Mutation, dieser Schutz fehlt aber nach der Menopause.

Das Protein, um das es geht, heißt schlicht C3. Es hat eigentlich die Aufgabe am intakten Immunsystem mitzuwirken und etwa schädliche Erreger auszumachen. Wenn es sich allerdings verändert, kann das dazu führen, dass Nervenzellen im Gehirn absterben und intakte Synapsen zerstört werden.

Die Rolle von C3 bei der Entwicklung von Alzheimer ist in der Forschung bereits bekannt. Neu sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede. So war im Vergleich zu weiblichen Nicht-Alzheimer-Gehirnen ein 34,2-facher Anstieg des mutierten Proteins in weiblichen Alzheimer-Gehirnen zu verzeichnen. Bei den männlichen Alzheimer-Gehirnen war der Anstieg dagegen nur 5,6-fach.

Nach den Wechseljahren fehlt der Östrogen-Schutz

Frauen erkranken deutlich häufiger an Alzheimer als Männer. So sind ca. zwei Drittel der 1,2 Millionen in Deutschland Erkrankten weiblich. Und: die Studie bestätigt erneut, dass die Wechseljahre nicht gut für unsere Gesundheit sind sowie dass es große geschlechtsspezifische Unterschiede bei Erkrankungen gibt, die lange Zeit ignoriert wurden. Hoffen wir, dass die neuen Erkenntnisse helfen, die Entstehung von Alzheimer besser zu verstehen und bessere Möglichkeiten zur Prävention und Behandlung zu finden!

Eine gute Adresse für Gehirngesundheit ist übrigens das Women‘s Brain Project, bei dem u.a. Dr. Lisa Mosconi mitwirkt, die auch das tolle Buch „Das weibliche Gehirn“ geschrieben hat.

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