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Die Hormonersatz-Therapie

Die Hormonersatz-Therapie ist vor allem eines – umstritten. Hier erfährst du mehr über die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten. So kannst du besser entscheiden, ob die Behandlung für dich passen könnte.

Was ist die Hormonersatz-Therapie und für wen kommt sie in Frage?

Wenn es um die Behandlung der Beschwerden in den Wechseljahren geht, wird die Hormonersatztherapie („hormone replacement therapy“ = HRT) oft an erster Stelle genannt. Die HRT ist eine medizinisch bewährte Behandlung, die bei den meisten Symptomen der Wechseljahre hilft. Sie war allerdings Anfang der 2000er Jahre sehr umstritten, da eine der größten Studien zur Frauengesundheit u.a ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Krebs und Thrombosen nachwies. Nach weiteren Auswertungen der Studienergebnisse konnte aber mittlerweile gezeigt werden, dass die gesundheitlichen Risiken einer hormonellen Behandlung deutlich geringer sind als damals angenommen. Zudem sind die heutigen Präparate sehr viel niedriger dosiert und es kommen u.a. bioidentische Hormone zum Einsatz.

Die HRT gibt es in vielen verschiedenen Formen. Die Therapie kann individuell auf dich zugeschnitten werden, und hängt beispielsweise davon ab, ob du deine Menstruation noch hast, ob deine Gebärmutter entfernt wurde oder ob du dir statt täglich Tabletten einzunehmen lieber ein Pflaster auf die Haut kleben oder ein Gel anwenden möchtest.

Für wen eignet sich die Hormonersatztherapie?

Eine Hormonersatztherapie kommt für dich in Frage, wenn du

  • Hilfe bei den typischen und stark belastenden Wechseljahres-Beschwerden suchst
  • du eine Behandlung möchtest, für die es viele wissenschaftliche Studien gibt
  • du nicht von einer Krebserkrankung betroffen bist/warst
  • du keine Bedenken wegen einer Hormonbehandlung hast

Diskussionen zum Begriff

Vielleicht bist du auch schon über andere Begriffe wie „hormone therapy“ (HT) oder „menopausal hormone therapy“ (MHT) gestolpert? Darunter wird ebenfalls eine HRT verstanden. Allerdings fehlt bei den anderen beiden Begriffen das Wort „Ersatz“. Hintergrund dafür ist, dass der Abfall der Hormone in den Wechseljahren ein normaler körperlicher Prozess ist und nicht wie beispielsweise bei einer Schilddrüsenunterfunktion eines hormonellen „Ersatzes“ bedarf. Daher passt der Begriff HRT auch aus unserer Sicht tatsächlich nicht so ganz. Da es aber der bei uns etablierte Begriff ist, sprechen wir hier auch von der HRT (auch wenn uns der Begriff MHT am besten gefällt, da er die Behandlung am konkretesten beschreibt).

Wie funktioniert die Hormonersatztherapie?

In den Wechseljahren produziert dein Körper weniger Östrogen und Progesteron sowie später auch Testosteron. Viele der typischen Symptome in den Wechseljahren sind auf diese sinkenden Hormonspiegel zurückzuführen.

Der Ansatz der Hormonersatztherapie ist einfach:  Damit sollen die Hormone, die dein Körper nicht mehr produzieren kann, weiterhin deinem Körper zugeführt und damit deine Beschwerden gelindert werden. Meistens werden dabei die Hormone Östrogen und Progesteron ersetzt. Wenn du keine Gebärmutter mehr hast, erhältst du meist nur ein östrogenhaltiges Präparat. Je nach deinen Beschwerden kann es aber sinnvoll sein, auch Progesteron zuzuführen. Testosteron wird ebenfalls manchmal im Rahmen einer HRT eingesetzt.

Bitte beachte: Die HRT ist keine Verhütungsmethode, wie du sie vielleicht von der Pille oder Spirale kennst. Das heißt, du und dein Partner müssen sich weiterhin um die Verhütung kümmern – in der Regel so lange bis du ein Jahr keine Menstruation mehr hattest. Dann bist du offiziell in der „Menopause“.

Welche Risiken gibt es bei der Hormonersatztherapie?

Wie bei allen Medikamenten birgt auch die HRT mögliche Risiken. Diese hängen u.a. von der Art der Medikation ab, von deinem Alter und von deiner individuellen medizinischen Vorgeschichte. Verallgemeinernd kann man sagen, dass Hormonpflaster, -gele oder -sprays risikoärmer sind als Tabletten und u.a seltener zu Thrombosen führen.

Das liegt daran, dass bei Pflaster, Gel oder Spray im Gegensatz zu Tabletten der Weg über die Leber und den Magen-Darm-Trakt umgangen wird. Deshalb genügt bei dieser sogenannten transdermalen Anwendung (über die Haut) auch eine geringere Dosierung der Hormone. Diese gelangen direkt über die Blutbahn an die richtige Stelle.

Bei der Dosierung der Hormone gilt immer so niedrig wie nötig, um die Beschwerden adäquat behandeln zu können.

Weitere Informationen zu Risiken und Riskoabwägungen findet du hier.

Welche Art der HRT kommt für mich in Frage?

Die Wirkung der Hormone erfolgt systemisch, also im ganzen Körper. (Hinweis: die lokale Hormonbehandlung bei vaginalen Beschwerden, fällt nicht unter den Begriff HRT). Entsprechend ist auch die Wirkung: Bei der systemischen Anwendung verteilen sich die Hormone im ganzen Körper und beeinflussen die verschiedenen Symptome. Bei der lokalen Anwendung ist auch die Wirkung lokal begrenzt.

Die systemische HRT gibt es als Tabletten/Kapseln, Pflaster, Spray oder Gel. Man unterscheidet zwischen der zyklischen und kontinuierlichen Hormonersatztherapie: Bei der zyklischen hast du nach wie vor deine Menstruation. Die kontinuierliche wird angewendet, wenn du deine Menstruation nicht mehr hast (oder nicht mehr haben willst). Wenn du deine Gebärmutter noch hast, erhältst du normalerweise Östrogene und Progesteron. Wenn du sie nicht mehr hast, erhältst du meist nur Östrogene.

Generell solltest du dich immer von deiner Ärzt:in beraten lassen, welche Therapie die richtige für dich ist. Es kann auch etwas dauern, bis ihr die passende Dosierung gefunden habt, mit der du deine Beschwerden gut in den Griff bekommst. Pflaster, Gele und Sprays bieten mehr Möglichkeiten für eine individuelle Anpassung. Darüber hinaus sind auch individuelle Anfertigugen von Hormonpräparaten in spezialisierten Apotheken möglich.

Was sind bioidentische Hormone?

Eine bioidentische HRT verwendet keine sogenannten synthetischen Östrogene oder Gestagene, sondern Hormone, deren molekulare Struktur mit der deiner Hormone übereinstimmt. Die Struktur synthetischer Hormone ähnelt der Struktur der körpereigenen Hormone zwar, es gibt aber ein paar Unterschiede (sie sind also nicht „identisch“).

Andere Bezeichnungen für bioidentische Hormone sind natürliche, naturidentische oder körperidentische Hormone/HRT.

Die bioidentischen Sexualhormone Östrogen und Progesteron stammen aus pflanzlichen Quellen wie der Yamswurzel. Daraus wird ein Rohstoff gewonnen, der im Labor in die jeweiligen Hormone umgewandelt werden kann. Damit sind – genau genommen – auch bioidentische Hormone synthetisch, denn man nimmt ja nicht die Pflanze an sich, sondern sie muss in einem pharmazeutischen Verfahren verarbeitet werden. Wichtig ist, dass du dir merkst, dass die Struktur der bioidentischen Hormone zu 100% der entspricht, die dein Körper produziert. In der HRT kommen sowohl synthetische als auch bioidentische Hormone zum Einsatz.

Bitte beachte: unsere Informationen befinden sich noch im Aufbau und werden nach und nach ergänzt.

Bioidentische Hormone in „Hauptsache gesund“

„Hauptsache Gesund“ vom MDR hat im Dezember 2021 über die Hormonersatztherapie berichtet: Einmal am Beispiel der 47-jährigen Kari Weise, die plötzlich unter Schlafstörungen und Hitzewallungen litt. Darüber hinaus hat die Redaktion in einem weiteren Beitrag mit einer Apothekerin über bioidentische Hormone gesprochen.

Die kurzen Videos sind eine gute Einführung zu den Ursachen der Beschwerden in den Wechseljahren und räumen mit den Vorbehalten gegenüber Hormonen auf. Darüber hinaus bieten sie einen Überblick zu den aktuell erhältlichen Präparaten.

Bitte beachte; wenn du auf den Link klickst, wirst du zu Youtube weitergeleitet.

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