Die Dinge. Eine Geschichte der Frauen in 100 Objekten.

Portrait Anke Sinnigen

Weil Weihnachten kurz bevor steht, hier noch ein Buchtipp – toll zum Verschenken (oder Selberlesen!): „Die Dinge“ von Annabelle Hirsch ist eine kleine Schatzkammer, und fühlt sich auch so an, wenn man das schön gestaltete Buch in den Händen hält. Annabelle Hirsch erzählt darin anhand von 100 Objekten auf faszinierende und neue Art die Geschichte von Frauen. Objekte vorzustellen, klingt vielleicht erstmal langweilig, aber genau das Gegenteil ist der Fall!

Die Hutnadel als Mittel der Selbstverteidigung

Zwei Beispiele: im 19. Jahrhundert waren ausladende Frisuren modern und weil der obligatorische Hut darauf nicht mehr hielt, wurde er mit einer langen Nadel an den Haaren befestigt. In dieser Zeit eroberten Frauen mehr und mehr den öffentlichen Raum. Das gefiel nicht allen Männern und sie fingen an, Frauen auf der Straße zu belästigen. Die Frauen mussten sich dagegen wehren und griffen. du ahnst es vielleicht, kurzerhand zur Hutnadel, die so zum Mittel der Selbstverteidigung wurde. Mit diesen großen Nadeln konnten sie Männern bei Angriffen Verletzungen zufügen – und taten dies auch. So kam es, dass sich nach und nach immer mehr Männer von Frauen bedroht fühlten. Es gab eine offizielle Anordnung, dass die Nadeln kürzer werden mussten. In Australien wurden die Hutnadeln sogar ganz verboten (dort sollen sogar 60 Frauen ins Gefängnis gekommen sein, weil sie unerlaubt Hutnadeln bei sich trugen). Ein Gegenstand aus dem Alltag vom Frauen, der eine spannende Geschichte erzählt, die uns zumindest neu war.

Ein anderes Beispiel sind die Tupperware-Dosen, die du vielleicht u.a. aus deiner Kindheit kennst. Die sogenannten Tupperware-Partys waren damals der große Hit: Frauen trafen sich bei einer anderen Frau, die zu einer Party eingeladen hatte. Es gab ein paar Snacks, Getränke und die Gastgeberin präsentiert die neuesten Tupperdosen, die man auf der Party direkt erwerben konnte. Heute gibt es vergleichbare Dosen in allen Formen und Farben, aber damals „musste“ man diese Plastikdosen haben.

Die Party als Vertriebskonzept war in den 50er Jahren ganz neu – und dieses ermöglichte vielen Frauen erstmalig eine Selbstständigkeit (und die Vereinbarung von Familie und Beruf, da sie den Job weitestgehend von zu Hause aus durchführen konnten). Außerdem war die Geschäftsführerin Brownie Wise die erste Frau, die es auf das Cover des Wirtschaftsmagazins Business Week geschafft hat. 

Das Buch macht wirklich, Spaß, überrascht und wird dich bestimmt auch zum Staunen bringen. Vor allem macht Annabelle Hirsch die unbekannte Welt von Frauen in der Vergangenheit sichtbar. Daher klare Leseempfehlung (und auch toll zum Verschenken!) .

Erschienen im Kein&Aber Verlag 

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