Die Wechseljahre sind für viele Frauen eine besondere Herausforderung – zwei Drittel haben mit moderaten bis schweren Beschwerden zu kämpfen. Die wirksamste Therapie mit Hormonen ist immer noch stark umstritten und kommt nicht für alle Frauen in Frage. Auch kennen sich nur wenige Ärzt:innen mit der Behandlung der Symptome gut aus, weil sie im Medizinstudium kaum etwas über die hormonellen Veränderungen lernen. Zudem wird die Beratung der Patientinnen nicht extra vergütet. Frauen in den Wechseljahren gelten in Deutschland als „unterversorgt“, weil sie nicht die Behandlung erhalten, die sie benötigen.[1]
„‘Da müssen Sie jetzt durch‘ ist nach wie vor häufig die Antwort, die Frauen hören, wenn sie ihre Ärzt:in nach Unterstützung fragen“, sagt Anke Sinnigen, Gründerin des Startups wexxeljahre. „Dabei können die Symptome Frauen sehr belasten und ihre Lebensqualität stark einschränken. Wir klären deshalb über die Wechseljahre auf und vernetzen Frauen mit Expert:innen, so dass sie ihre Gesundheit stärker selbst in die Hand nehmen können.“ Darauf zielt auch das kostenfreie Online-Webinar „Was jede Frau über die Wechseljahre wissen sollte“, das wexxeljahre zusammen mit diesen Expertinnen am „Tag der Menopause“ veranstaltet:
- Prof. Dr. Birgit-Christiane Zyriax – Ökotrophologin und im Vorstand der Deutschen Menopause Gesellschaft
- Dr. med. Imke Mebes – Gynäkologin mit dem Schwerpunkt Endokrinologie
- Dr. med. Susanne Esche-Belke – Allgemeinmedizinerin und Expertin für Hormonstörungen
- Dr. med. Helena Orfanos-Boeckel – Internistin, Nephrologin und Stoffwechselexpertin
- Miriam Stein – Kulturredakteurin Harper’s Bazaar und Spiegel Bestseller-Autorin „Die gereizte Frau“
- Anja Jancke-Souhr – Fitness- und Gesundheitscoach für Frauen in den Wechseljahren
Aktuell sind etwa 12 Millionen Frauen in Deutschland in den Wechseljahren bzw. zwischen 45 und 65 Jahren alt.[2] Die Wechseljahre beginnen häufig lange vor der Menopause – das ist der Zeitpunkt der letzten Blutung – und die Beschwerden können auch noch Jahre danach andauern. Insgesamt sind mehr als 34 Symptome bekannt, die sich auf die hormonellen Veränderungen zurückführen lassen. Diese reichen von Hitzewallungen, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen, Gelenkschmerzen, Haarausfall bis hin zu vaginaler Atrophie. Neben einer medikamentösen Behandlung mit Hormon- oder pflanzlichen Präparaten, sind Anpassungen in der Ernährung, eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen sowie Sport und Bewegung wichtig, um die Beschwerden besser in den Griff zu bekommen.
Darüber hinaus spielt ein weiterer Aspekt eine große Rolle: Die Wechseljahre sind ein sogenanntes „Window of opportunity“, ein goldenes Zeitfenster, in dem Frauen die richtigen Weichen für ihre Gesundheit im Alter stellen können. Denn, Frauen werden zwar älter als Männer, haben aber weniger gesunde Jahre.[3] „Der Hormonmangel hat nicht nur Folgen für die Fruchtbarkeit, sondern auf den gesamten Körper“, erklärt Anke Sinnigen. „Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose oder Demenz steigt bei Frauen nach der Menopause deutlich an. Daher ist es so wichtig, dass Frauen wissen, wie sie ihre Gesundheit aktiv gestalten können.“ Auch das ist ein Thema des Webinars am „Tag der Menopause“.
Veranstaltungsdaten:
- 18.10.2022 von 12 bis 13.30 Uhr I Webinar über Zoom
[1] https://link.springer.com/article/10.1007/s00404-022-06457-9
[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1365/umfrage/bevoelkerung-deutschlands-nach-altersgruppen/
[3] https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(08)61594-9/fulltext