Auf Arte gibt es eine sehenswerte Dokumentation, in der zwölf Frauen aus Frankreich über die Menopause sprechen. Für viele von ihnen waren die Wechseljahre der Beginn der Auseinandersetzung mit der eigenen Identität, dem Verlust der Fruchtbarkeit und was das für ihre Weiblichkeit bedeutet. Aber die Menopause ist auch ein Aufbruch in eine neue Zeit, in der sie sich selbst mehr sehen und mehr sie selbst sind. Vor allem sind sie es leid, ihre körperlichen Veränderungen zu verstecken. Der Dokumentarfilm über die Menopause auf Arte hinterfragt gesellschaftliche Normen und fordert uns auf, einen neuen Blick auf die Wechseljahre zu werfen. Vielleicht liegt es an der französischen Sprache, aber die Aussagen sind alle sehr eindrücklich und berührend, daher teile ich hier einige aus der Dokumentation. Aber am besten selbst ansehen! Du findest die Dokumentation noch bis zum 25. Januar 2025 in der Mediathek von Arte.
Symptome
“Ich bin froh, dass ich alleine schlafe, dass kein Mann mich so sieht, weil ich in diesem Zustand sicherlich wenig begehrenswert bin.“
„Ich schlafe eine Stunde, wache auf, gehe zum Klo, trinke etwas, schlaf eine Stunde, wache auf, geh zum Klo, trinke etwas… Und nach all dem, sagt man mir, du bist irgendwie gereizt. Natürlich bin ich das, ich möchte um mich schlagen!”
“Ich wollte nur noch schlafen und in Ruhe gelassen werden”
“Jetzt muss ich mit diesem Bauch leben, der etwas über die Jeans hängt.”
“Wenn du deinen Körper nicht im Griff hast, hast du dein Leben nicht im Griff. Die Gesellschaft geht davon aus, dass es deine Schuld ist.”
Gesellschaft & Menopause
“Mein Arzt sagte: Sie sind in der Perimenopause. Wollen Sie noch Kinder? Nein? Ok, dann nehmen wir die Gebärmutter raus.”
“Am Arbeitsplatz über die Wechseljahre zu reden, ist fast exhibitionistisch. Es ist als würde man sein Innerstes zur Schau stellen.”
“Es wird so dargestellt, das wir nur eine echte Frau sind, solange wir Kinder gebären können.”
“Ich habe das Verstecken satt”
Chancen und neue Sichtweisen
“Ich finde die Zeichen der Zeit rührend.”
“Ich mag meinen Körper lieber als früher, er berührt mich, er hat gelebt, er erzählt eine Geschichte. Ich mochte auch die Hände meiner Großmutter sehr, die sichtbaren Venen, die Hände sind voller Geschichten. Und jetzt werden meine langsam auch so. Alle Veränderungen sind in den Körper geschriebene Geschichten, die der Körper erzählt.”
“Sex war eine Performance, eine simulierte Dienstleistung. Schluss damit, nie wieder!”
“Und dann habe ich mich gefunden. Ich mag die, die ich bin.”
“Der Vorteil beim Älterwerden ist, dass man spürt, dass alles vergeht, dass die Zeit vergeht. Seit mir das bewusst ist, denke ich, ich habe nichts zu verlieren, ich will mein Leben ganz leben. Das bedeutet auch, dass man sich klar äußert, ja, nein, ich will nicht oder ich will.”