MenoSupport – wie geht es berufstätigen Frauen in den Wechseljahren in Deutschland?

Portrait Anke Sinnigen

Die ersten Ergebnisse des Projekts MenoSupport der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin liegen vor. Erstmalig wurde gezielt mit Arbeitnehmerinnen in Deutschland eine Umfrage zu den Wechseljahren am Arbeitsplatz durchgeführt und wissenschaftlich evaluiert. Es nahmen 2.119 Frauen an der Untersuchung teil. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Situation der Frauen in Deutschland vergleichbar mit der von Frauen in England ist, dort gab es bisher die meisten Befragungen.

Meno Support Andrea Rumler

Leiterin des Projekts ist Prof. Dr. Andrea Rumler (links),. Peggy Reichelt, Gründerin von xbyxwomen hatte das Projekt vor einiger Zeit initiiert.

Hier ein paar Ergebnisse von MenoSupport:

Mehr als die Hälfte der Befragten (52,3%) sagen, dass die Wechseljahre am Arbeitsplatz ein Tabuthema sind.

Diese Beschwerden führen zu den größten Beeinträchtigungen im Arbeitskontext.

  • Körperliche und geistige Erschöpfung (78,1 %)
  • Schlafstörungen (65,8 %)
  • Reizbarkeit (53,6 %)

Als Auswirkungen der Wechseljahre am Arbeitsplatz nannten die befragten Frauen u.a.:

  • Ich konnte mich weniger gut konzentrieren (74,3 %)
  • Ich habe mich gestresster gefühlt (73,8 %)
  • Ich war ungeduldiger/gereitzter gegenüber anderen (50 %)
  • Ich hatte weniger Selbstbewusstsein bezüglich meiner Fähigkeiten (38 %)

Aufgrund der Beschwerden in den Wechseljahren würden von den befragten Frauen 55+

  • 26 % Stunden reduzieren
  • 19,4 % früher in den Ruhestand gehen (!!!)
  • 16,1 % die Stelle wechseln
  • 15,3 % eine Auszeit von der Arbeit nehmen

Diese Ergebnisse des Projekts Menosupports bzw. die Konsequenzen der Wechseljahre am Arbeitsplatz für Frauen 55+ finde ich schockierend und kenne vergleichbare Zahlen nicht aus England. Fast jede fünfte Frau würde früher in den Ruhestand gehen, weil die Beschwerden so belastend sind und sie keine Unterstützung am Arbeitsplatz erhält: So fühlt sich mehr als die Hälfte aller Befragten mit dem Thema Wechseljahre am Arbeitsplatz allein gelassen (52,1 %). Knapp ein Drittel (29 %) befürchtet, benachteiligt zu werden, wenn andere im Unternehmen wissen, dass sie Wechseljahresbeschwerden haben. Ein Viertel fühlt sich am Arbeitsplatz weniger wertgeschätzt als männliche Kollegen im gleichen Alter sowie weniger wertgeschätzt als jüngere Kolleginnen (je 25,1%)

Ob diese Zahlen endlich einen Stein ins Rollen bringen, damit Unternehmen in Deutschland Frauen 45+ mehr Unterstützung aufgrund der gesundheitlichen Herausforderungen in den Wechseljahren bieten? Ich hoffe es!

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