Die Brustdichte hat Einfluss auf das Brustkrebsrisiko. Aber diesen Wert kennen die wenigsten Frauen – weil er nur auf Nachfrage nach einer Mammographie mitgeteilt wird.
Die weibliche Brust besteht aus Drüsen- und Bindegewebe sowie und aus Fettgewebe. Bei hohem Fettanteil ist die Brustdichte eher gering. Umgekehrt ist die Dichte höher, wenn auch der Anteil von Drüsen- und Bindegewebe groß ist.
Jens Blohmer, Direktor der Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum der Charité CCM, rät in einem Interview mit dem Tagesspiegel Frauen nach den Wechseljahren dazu, die Dichte ihres Brustgewebes erfragen. Denn: dichtes Brustgewebe kann das Brustkrebsrisiko erhöhen, und es erschwert die Möglichkeiten der Früherkennung.
Frauen können die Brustdichte nicht selbst ertasten. Es bedarf dazu der radiologischen Untersuchung.
Vier Kategorien für die Dichte des Brustgewebes
Die Brustdichte wird in vier Kategorien eingeteilt: 1 bedeutet dabei eine geringe Brustdichte und 4 eine sehr hohe. Generell variiert die Dichte des Brustgewebes vor den Wechseljahren mit dem Hormonspiegel während des Zyklus. Nach den Wechseljahren wird das Drüsen- und Bindegewebe zunehmend durch Fettgewebe ersetzt. Die Brustdichte nimmt also ab. Wenn eine Frau im Rahmen einer Hormonersatztherapie ein Östrogenpräparat nimmt, kann sich die Brustdichte allerdings erhöhen. Außerdem haben einige Frauen ein genetisch bedingtes dichteres Brustgewebe.
Mammographie + Ultraschalluntersuchung
Etwa sieben Prozent der Frauen im „Mammografie-Alter“, also zwischen 50 und 69 Jahren, haben eine erhöhten Dichte des Brustgewebes. Weil diese die Durchlässigkeit der Röntgenstrahlen erschwert, ist das Risiko, dass die Mammografie einen Brustkrebs nicht erkennt, erhöht. Es kann in diesem Fall sinnvoll sein, zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung der Brust machen zu lassen. Frauen aus Österreich sind hier im Vorteil: Dort ist die Ultraschalluntersuchung im Screening-Programm bereits enthalten.
Die Dichte deines Brustgewebes kannst du nach einer Mammografie bei der “Zentralen Stelle für das Mammografie-Screening” deines Bundeslandes erfragen