Innovativer nicht-hormoneller Wirkstoff gegen Hitzewallungen wird in Phase-III-Studien getestet
Der Pharmakonzern Bayer untersucht in einer Phase-III-Studie den nicht-hormonellen Entwicklungswirkstoff Elinzanetant und hofft auf ein neues, gut wirksames Medikament zur Behandlung von Hitzewallungen in den Wechseljahren. Insgesamt sollen 1.300 Frauen an der Studie teilnehmen, die einmal täglich 120 mg Elinzanetant erhalten. Die Phase-III-Studie baut auf den positiven Daten aus zwei Phase-II-Studien auf, die eine gute Wirksamkeit von Elinzanetant bei einem günstigen Sicherheitsprofil zeigten.
75% alle Frauen sind von Hitzewallungen betroffen
Hitzewallungen sind das häufigste Symptom der Wechseljahre. Rund 75% aller Frauen sind davon betroffen. Sie verursachen plötzliche Hitze, Schweißausbrüche und Rötungen, die z.B. im Gesicht, am Hals und an der Brust auftreten können. Kaffee und scharfe Gewürze können bei einigen Frauen die Symptome verstärken. Gegen Hitzewallungen werden bisher beispielsweise Hormonpräparate eingesetzt. Einige Frauen mache auch mit pflanzlichen Produkten wie der Traubensilberkerze gute Erfahrungen, meist lindern diese aber nur leichte Beschwerden.
Elinzanetant (ein dualer Neurokinin-1,3-Rezeptor-Antagonist) ist ein oral verabreichter Wirkstoff der sich derzeit in der klinischen Entwicklung für die Behandlung vasomotorischer Symptome in den Wechseljahren befindet. Elinzanetant soll gegen Hitzewallungen wirken, indem es auf östrogenempfindliche Neuronen im Hypothalamus des Gehirns einwirkt. Diese werden in den Wechseljahren aufgrund des Fehlens von Östrogen hyperaktiv werden und stören die Mechanismen zur Steuerung der Körperwärme. Dies führt dann zu vasomotorischen Symptome wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche.
Bei erfolgreichem Abschluss der Studie könnte das Präparat eine Alternative zu hormonellen Produkten gegen Hitzewallungen werden
Da laut Bayer bis zu 75 Prozent der Frauen in den Wechseljahren unter Hitzewallungen und nächtlichem Schwitzen leiden, hofft Bayer mit dem innovativen Wirkstoff einen neuen Blockbuster als Alternative zu hormonellen Produkten anbieten zu können. Bis zum Abschluss der Studie und bis das Produkt auf den Markt kommt, werden sich Bayer und wir aber noch etwas gedulden müssen. Phase III-Studien dauern in der Regel zwischen zwei und vier Jahren, an die sich dann noch der Zulassungsprozess anschließt. (Stand September 2021)