„Stell dir vor, du wachst eines Tages auf und dein ganzer Körper, dein ganzes physisches Wesen ist verändert und niemand hat dir gesagt, dass es so kommen würde!“ Dieser Satz stammt aus dem Podcast von Michelle Obama, die sich darin ausdrücklich dafür ausspricht die Menopause – ebenso wie die Pubertät – offen und öffentlich zu besprechen. Es sei erstaunlich, wie viele Frauen genauso wie einst vor der ersten Periode mehr oder weniger unvorbereitet in die Wechseljahre schlittern.
Das größte Dilemma dabei: Anders als mit 13 haben wir jetzt mit Mitte Vierzig oder Anfang Fünfzig wesentlich komplexere Alltagsprobleme zu lösen: Mit den eigenen möglicherweise selbst schon pubertären Kindern, mit beruflichen Herausforderungen in verantwortungsvollen Positionen und natürlich auch mit dem Partner oder Ex-Partner. Und ausgerechnet jetzt, bei all den zum Teil beunruhigenden Dingen im Leben, fehle plötzlich der Puffer – unser Bewältigungsmechanismus. An dem einen Tag sind wir tierisch gereizt. Am nächsten mörderisch wütend – nicht nur als Folge von Schlafmangel oder Hitzewallungen, die auch die ehemalige First Lady, wie sie sagt, in den unpassendsten Momenten überfielen.
„Es gibt eine Menge Dinge, über die Frauen offen reden müssen“, so Michelle Obama: Auch damit sich kulturelle Normen änderten – zum Beispiel wie wir uns kleiden oder welche Temperaturen in Konferenzräumen herrschen.
„Was der Körper einer Frau mit ihr macht, ist eine wichtige Information. Es ist wichtig, dafür einen Platz im gesellschaftlichen Diskurs zu schaffen. Denn die Hälfte von uns macht das durch!“
Michelle Obama geht es vor allem darum die Wechseljahre nicht länger als tabubehaftetes Übel zu begreifen. Nicht als ein Ende, sondern als Beginn eines neuen Kapitels. Dazu gehöre auch, neue Routinen zu entdecken und selbstbestimmt und selbstbewusst Dinge anzusprechen, unsere Gesundheit in den Mittelpunkt zu nehmen, schwierige Fragen zu stellen und Gespräche über all die Dinge zu führen, die uns jetzt belasten: mit unserem Arzt oder unserer Ärztin, mit Freundinnen, unserem Partner und unseren Kindern. „Wir möchten unser bestes Leben leben! Körperlich fit sein und schön – aber nicht auf eine „zwanzigjährige“ sondern auf eine „fünfzigjährige“ Art.
Fest steht also: Es gibt noch viel zu tun, um den Blick auf uns und auf die Wechseljahre zu verändern. Sich zu informieren und miteinander zu reden, ist auf jeden Fall ein guter Anfang 🙂