Wechseljahre sind mehr als Hitzewallungen

Portrait Anke Sinnigen

Hamburg, 11.3.2025. Eine Umfrage unter 4.014 Frauen auf dem Wissensportal wexxeljahre.de zeigt die wichtigsten Beschwerden und Herausforderungen auf, mit denen Frauen in den Wechseljahren konfrontiert sind. Auffällig ist, dass Hitzewallungen, die als das häufigste Symptom der Wechseljahre gelten, in dieser Umfrage keine dominante Rolle spielten. Stattdessen führen Schlafprobleme und psychische Belastungen die Liste der Beschwerden mit großem Abstand an. Von den befragten Frauen befinden sich 63 % der Frauen in der Perimenopause, 37 % sind in der Postmenopause und haben keine Blutung mehr. Mehr als ein Drittel der Befragten nutzt eine Hormonersatztherapie. Das Durchschnittsalter beträgt 49,2 Jahre.

Hitzewallungen sind nur das bekannteste Symptom

„In wissenschaftlichen Studien werden vor allem Hitzewallungen untersucht, und sie gelten als das häufigste Symptom der Wechseljahre“, sagt Anke Sinnigen, Gründerin der Wissensplattform wexxeljahre. „Die Lebensrealität von Frauen ist aber offenbar eine andere: Probleme beim Ein- und Durchschlafen und die Müdigkeit am Tage als auch psychische Belastungen wie Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen sowie Energielosigkeit stellen viel größere Herausforderungen dar, die Frauen in den Wechseljahren zu schaffen machen.“

Auf Platz drei der genannten Beschwerden ist die Gewichtszunahme, die aufgrund des geringeren Grundumsatzes und der sinkenden Sexualhormone sehr viele Frauen erleben. Das Problem dabei ist aber nicht nur, dass Frauen unzufrieden mit den Polstern am Bauch sind: Das viszerale Bauchfett gilt als Krankheitsbeschleuniger für zahlreiche Alterserkrankungen. Häufiger als Hitzewallungen wurden auch Gelenk- und Muskelschmerzen genannt, ein typisches Symptom für die Perimenopause, das ebenfalls mit dem sinkenden Östrogen zusammenhängt, aber die wenigsten Frauen (und Ärzt:innen) an die Wechseljahre denken lässt.

Ganzheitlicher Blick auf die Wechseljahre wichtig

„Die Auswertung zeigt, dass wir ganzheitlich auf die Wechseljahre blicken müssen“, erklärt die Gynäkologin Dr. med. Judith Bildau. „Gerade die psychischen Probleme brauchen viel mehr Aufmerksamkeit. Frauen in den Wechseljahren werden sehr häufig mit Antidepressiva behandelt, obwohl eine hormonelle Ursache vorliegt. Und Schlafstörungen werden immer noch als nebensächlich abgetan, dabei wissen wir heute, dass eine unzureichende Nachtruhe nicht einfach nur müde macht, sondern negative Folgen für unsere kardiovaskuläre Gesundheit, unseren Stoffwechsel, unser Gehirn und unsere Psyche haben kann. Die gesundheitlichen Herausforderungen der Wechseljahre müssen unbedingt ernster genommen werden!“

Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage:

  • Durchschnittsalter der Befragten: 49,2 Jahre
  • Anwendung einer Hormonersatztherapie (HRT):
    • 1.474 Frauen (36,7 %) verwenden HRT, Durchschnittsalter: 49,4 Jahre
      • Von diesen sind 48,2 % in der Perimenopause und 51,8 % in der Postmenopause
    • 2.540 Frauen (63,3 %) verzichten auf HRT

Hinweis: Der Anteil der Frauen, die eine Hormonersatztherapie anwenden, ist höher als erwartet. Die Umfrage wurde unter den Nutzerinnen des Wissensportals wexxeljahre.de durchgeführt, weshalb die Teilnehmerinnen möglicherweise besser über Behandlungsmöglichkeiten informiert sind als andere Frauen in den Wechseljahren.

Häufigste Beschwerden in den Wechseljahren

Die Teilnehmerinnen konnten bis zu drei unterschiedliche Herausforderungen benennen. In der Summe ergibt sich daraus die folgende Häufigkeit: 

  • Schlafprobleme (Schlafstörungen, Müdigkeit etc.): 1581 Nennungen (Platz 1)
  • Psychische Belastungen (Stimmungsschwankungen, Energielosigkeit, Erschöpfung, stark gestresst etc.): 1377 Nennungen (Platz 2)
  • Gewichtszunahme: 707 Nennungen (Platz 3)
  • Gelenk- und Muskelschmerzen: 557 Nennungen
  • Hitzewallungen: 489 Nennungen
  • Konzentrationsprobleme (Brain Fog etc.): 403 Nennungen
  • Libidoverlust: 225 Nennungen
  • Blutungsbeschwerden: 207 Nennungen

Veränderungen der Menstruation:

  • 37 % der Frauen befinden sich in der Postmenopause und haben keine Blutung mehr, Durchschnittsalter 53,5 Jahre
  • 63 % der Frauen sind in der Perimenopause, davon:
    • 52 % mit unregelmäßigen Blutungen
    • 48 % mit weiterhin regelmäßigen Zyklen
    • Durchschnittsalter:  46,5 Jahre

Über die Umfrage:

Die Umfrage wurde unter 4.014 Frauen auf wexxeljahre.de durchgeführt. Ziel war es, eine Datenbasis zu entwickeln, die die häufigsten Herausforderungen in den Wechseljahren abbildet.

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